Minusaufgaben im Rechenraum bis 100 wurden plötzlich schwer, da habe ich mich direkt auf die Suche nach der geeigneten Lernhilfe gemacht. Die Corona-Zeit war für meinen Sohn alles andere als leicht. Er wurde plötzlich – wie alle Schüler – von Zuhause unterrichtet, ohne Freunde, ohne witzige und abenteuerliche Hofpausen und vor allem ohne Gewissheit wann es dann wieder zur „Normalität“ zurück ginge.
Mein Fokus in der Zeit lag nicht zwangsläufig darin möglichst schnell die Hefte in Deutsch und Mathe durchzuarbeiten. Ich habe die Zeit genutzt und mir ein näheres Bild von seinem Wissensstand gemacht. Worin hatte er noch Schwierigkeiten? Was fiel ihm besonders leicht? Wie konnte ich diese Wissenslücken während des Homeschoolings und den Ferien nachhaltig füllen?
Die Frage konnte ich mir mit folgenden 10 Lernmittel und -tipps beantworten und hoffe, dass auch du dir das geeignete für dein Kind zur Lernunterstützung heraussuchen kannst. Auch nenne ich dir 3 Apps, die mir spielerisch ebenfalls den Lernstoff vermitteln.
#1 Selbstmotivation
Jebba ist beinahe neun Jahre alt, geht mittlerweile in die 3. Klasse und ist seit der Corona-Auszeit Anfang des Jahres etwas weniger selbstbewusst als noch ein Jahr zuvor. Seiner Meinung nach kann er kein Mathe und hat Probleme sich zu konzentrieren. Es kamen wirklich viele kleine Dinge zusammen, die mich als Mutter etwas verunsicherten. Ich mache für meine Kinder alles möglich und besorge ihnen die Unterstützung, die sie vermeintlich benötigen.
Ich machte mich auf die Suche nach der idealen Lernhilfe, die das Schulmaterial unterstützten. Also bestellte ich eine große Anzahl unterschiedlicher Lernhefte aus den Bereichen Mathe und Deutsch 2. und 3. Klasse, sowie Einsteigerhefte für Vorschulkinder, damit auch meine kleine Maus „mitlernen“ konnte.
Eine Sache haben alle gemeinsam: sie machen es Kindern einfach sich selbst zu motivieren. „Für jede Seite, die du fertig bearbeitet hast, malst du (ein Symbol) aus.“
#2 Lernhilfe durch integriertes Belohnungssystem
Das Ausmalen von Federn oder Fußabdrücken motiviert die Kinder besonders, denn sie sehen ihren Fortschritt. Ob ein Belohnungssystem sinnvoll ist oder nicht, muss jedes Familie für sich selbst entscheiden. Ich habe bemerkt, dass es bei meinen Kindern super funktioniert, wenn sie ihre eigene Leistung durch kleine Gadgets belohnen.
Ich muss sie meist auch gar nicht motivieren, denn sie möchten ja schließlich von alleine die nächste Seite erreichen. Ziel ist es ja einen weiteren Fußabdruck auszumalen bzw. ein komplettes Bild zusammen stickern. Diese Art von visueller Belohnung bedeutet ja nichts anderes als “so viel mehr weiß ich nun”.
#3 Symbole für einfaches Verständnis
Für Vor- und Grundschüler sind Lernhefte oft so konzipiert, dass man als Elternteil daneben sitzt und die Aufgabenstellung vorlesen muss. Das ist ja grundsätzlich auch nicht so schlimm, denn man unterstützt ja gerne. Ich finde die Integration von Erklärungssymbolen wie im Anoki Lernheft sehr praktisch. Das Kind weiß direkt was es tun muss und könnte theoretisch das gesamte Heft ohne Erklärung vervollständigen.
Einschub: meine kleine Maus hat währenddessen die Buchstaben nachgezeichnet und anhand von einigen Bildern erste Worte geschrieben.
Auge: Bienchen wusste schon direkt, dass sie hier besonders gut hinsehen musste, um die Aufgaben möglichst gut zu bearbeiten. Kleine und große Vierecke sollte sie mit unterschiedlichen Farben umkreisen. Die zwei Beispiele haben es ihr vorgezeigt und so machte sie sich ohne Erklärung an die Arbeit.
Ohr: Man muss hier genau hinhören und so ggf. Laute oder Unterschiede erkennen. Laut beschrieb sie also die Bilder, die sie kennzeichnen musste. Ich musste herzhaft lachen, als sie Kamel, Gabel, Kerze und Sandkuchen sagte. Kinder haben eine so blühende Fantasie – einfach goldig.
Stift: Ist ein Bleistift zu sehen, wird man aufgefordert irgendetwas zu kennzeichnen, umkreisen oder zu schreiben. Simpel.
Gedanke: Zu guter Letzt gibt es das Zeichen mit der Gedankenblase. Auf den Seiten mit diesem Zeichen muss man genau überlegen. Man wird aufgefordert Silbenschwünge zu zeichnen oder Bilder von Tieren mit den passenden Fußabdrücken zu verbinden.
Mit einem Silbenstift* kann man die einzelnen Silbenschwünge während man sie laut ausspricht ganz einfach einzeichnen. Die farbliche Abgrenzung visualisiert die Silbenmenge nochmal für die Kids. Hier geht’s zum Produkt im 12er Set.
Mein Tipp: Auf dem Grundschulblog vom Ernst Klett Verlag findest du z.B. zur Veranschaulichung diverse Materialien zum Ausdrucken.
#4 Erklärfilme und -hörspiele
In einigen meiner Lernhefte sind auch kleine QR Codes in den Seitenecken integriert. Um das Verständnis für ein bestimmtes Thema noch zu verstärken, kann man sich ein entsprechendes Erklärvideo ansehen. Man braucht dafür aber nicht zwangsläufig ein Smartphone. Man kann auch in einem Webbrowser eine bestimmte Ziel-URL und einen Video-Code eingeben und gelangt so auch zum Clip.
Für kleine Lernhilfen nutzen wir übrigens auch unsere Tonies. Den Kreativtonie kann man mit individuellen Vokabeln besprechen und immer wieder abspielen. Oder man bedient sich den schönen englischen Liedern* oder Geschichten und intensiviert so sein Verständnis für die englische Sprache.
Es gibt so tolle Wege und Möglichkeiten zu lernen – man muss nur kreativ werden.
Mein Tipp: In vielen Lern-Apps kannst du deine angesammelten Punkte für kleine strategische Spielchen einlösen.
#5 Lösungshefte oder -seiten
In den Anoki-Lernheften von Klett ist sogar auf der Umschlaginnenseite ein QR-Code bzw. einen Buchstaben-Zahlen-Code abgedruckt. Die Kinder sogar eigenständig ihre Aufgaben mit den Online-Lösungen kontrollieren könnten.
Das ist für ältere Kinder, die den Umgang mit dem PC schon geübt haben, eine tolle Ergänzung. Als hätten sich einige Eltern zusammengetan um zu schauen, wie man möglichst viele Aspekte des „Zuhause-lernens“ für alle Beteiligten erleichtern könnte. Ich bin begeistert!
#6 Selbst zum Helden werden
Ich möchte meinen Kindern nicht vorschreiben, wie viel sie zu lernen haben. Deshalb ich diese Integration einfach genial und völlig durchdacht finde: das Ferien-Lernprogramm. Die Seiten z.B. im Lern-Helden Heft „Deutsch, Mathe, Englisch – die wichtigsten Themen für die 3. Klasse“ sind in zwei Kategorien unterteilt: Das 5- und das 10-Tage-Ferien-Lernprogramm.
Wir haben uns für das 5-Tage Lernprogramm in den Herbstferien entschieden – denn Kinder brauchen auch eine kleine Auszeit, finde ich. Jeden Tag sind es ca. fünf Seiten aus drei unterschiedlichen Lernfeldern, die zu bearbeiten sind. Von der Menge her ist es überschaubar und abwechslungsreich und man hat praktisch drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Good to know: der Ernst Klett Grundschulverschlag bietet Schulmedien, die für den Unterricht verwendet werden und die kleine Tochter Klett Lerntraining konzentriert sich auf den Nachmittagsgebrauch für Eltern. Hand in Hand bieten sie eine prima Lernhilfe für Zuhause.
Julia von Mama schreibt ‘ne Liste
#7 Lernzielkontrollen für höheres Selbstvertrauen
Bei uns ist es so, dass die Kinder ab der dritten Klasse schon ihre ersten Lernkontrollen also Klassenarbeiten schreiben. Natürlich bereiten sie sich schon in der Klasse gemeinsam auf die Kontrolle vor. Doch auch Zuhause kann man mit entsprechenden Lernmitteln unterstützen. Um den Druck und vor allem zeitlichen Druck kennenzulernen und zu üben, machen wir Zuhause auch Lernzielkontrollen. Da in der Schule auch nicht benotet wird, mache ich das Zuhause auch nicht.
Ich konzentriere mich auf das Verständnis der Aufgaben, das korrekte Lesen, den Zeitfaktor und die Nachkontrolle. Jebba soll lernen sich selbst nochmal zu hinterfragen, um ggf. kleine Schusseligkeitsfehler zu verbessern.
Vier Lernzielkontrollen haben eine stetige Verbesserung seiner Leistung gezeigt. Fazit: er hatte 0 Fehler in seiner ersten Klassenarbeit! *stolz*
Mein Tipp: Stelle für jede zu erreichender Punktzahl eine Minute auf dem Timer. In der Regel ist dies eine realistische Zeit. Besteht die Kontrolle aus längeren Fließtexten erhöhe ich den Timer natürlich.
#8 Unterschiedliche Klassenstufen
Kurz vor den Ferien – hauptsächlich der Sommerferien – sind mir einige Wissenslücken im Fach Mathematik bei meinem Sohn aufgefallen. Um die Grundrechenarten zu stärken und die Lücken zu schließen, habe ich mich diverser Hefte bedient. Die Kompakt-Hefte Deutsch und Mathe helfen zum Rekapitulieren des vergangenen Schuljahres und bauen genau auf das Wissen aus den Schulheften auf. Ich kaufe sowohl Hefte aus dem vorherigen Jahrgang, als auch Hefte aus dem aktuellen Jahrgang. Ich fand die Steigerung der Aufgaben für die Motivation meines Sohnes ideal.
Mein Tipp: Besorge für die Stärkung des Selbstbewusstseins deines Kindes nicht nur das Heft aus dem aktuellen Schuljahr, sondern auch das aus dem Vorjahr.
Hier eine Liste von Anoki-Übungsheften, die von Eltern für die unterschiedlichen Lernstufen empfohlen wurden:
#9 Übungen im Alltag einbauen
Ein bisschen Abwechslung kann manchmal nicht schaden, wie Lernexpertin Nicola Berger erklärt. „Viele Menschen können Lerninhalte besser in Erinnerung rufen, wenn sie den Arbeitsplatz wechseln, da der Stoff dabei mit dem Ort verknüpft wird, an dem er gelernt wurde“, sagt sie. Und das stimmt tatsächlich.
Wir haben die Aufgaben spielerisch mit in unseren alltäglichen Spaziergang eingebaut. Natürlich auch mit reichlich viel Spielzeit an beide Kids „verkauft“.
Hier einige Anregungen: Kartenspiele eignen sich für das Zahlenverständnis, in der Natur kann man nach Tieren suchen und mit Legosteinen kann man das räumliche Denken fördern. Beim Puzzeln kann man die Konzentration stärken, beim Backen die Maßeinheiten kennenlernen… die Aufzählung kann noch weiter und weiter gehen. Aber du merkst, dass man auch im Alltag ideal eine Lernhilfe finden kann.
#10 Mandalas für gemeinsames Rekapitulieren
Ich habe in der Bücherabteilung ein wirklich schönes Ausmalheft bzw. ein kreatives Malbuch für Erwachsene gekauft. Das Schöne war, dass meine Kinder sofort angefixt waren – was Mama macht, muss schließlich Spaß machen. Also haben wir alle möglichen Buntstifte auf dem Esstisch ausgebreitet und gemeinsam ein schönes Motiv ausgesucht.
Während wir nach und nach die Linien nachmalten, sprachen wir über den Tag, über die gelernten Themen und ebenfalls über unsere Erfolge. Dieser positive Schub hilft uns den Tag abzuschließen und einen erfolgreichen Tag in positiver Erinnerung zu behalten.
Meditation: Wenn meine Kinder keine Lust auf eine Ausmalsession haben, meditieren wir auch ab und zu gemeinsam. Hier geht es zu meinem Lieblingsvideo von Juli:
Auch das führt zu ruhigen Gesprächen und einem harmonischen Miteinander.
Ich hoffe, diese zehn Lernmitteltipps helfen auch dir mit deinem Grundschulkind weiter? Falls du ergänzend auch noch Hilfestellungen benötigst, gibt es auch geeignete Lernapps, die du teilweise auch gratis nutzen kannst. Hier eine kleine Übersicht:
Anton-App: Google Playstore, Apple Appstore, Seit der Corona-Auszeit lernen wir Zuhause auch ab und an mal mit der Anton App, denn die Lehrer haben hier eine Gruppe für unsere Klasse angelegt und dort Lerninhalte in Kapitel integriert. Jebba sammelt so gerne Kronen, denn die Kronen symbolisieren für ihn den Erfolg einer Lerneinheit. Am Ende kann man mittels eines Tests das Gelernte auch überprüfen, sodass man die Bildschirmzeit auch auf eine Lerneinheit oder ein Kapitel begrenzen kann – je nach Alter und Schwierigkeit des Themas. Ps. Ich habe für Bienchen auch schon ein Profil angelegt und sie lernt nun auch digital die Laute. // Nutzung: gratis
Anoki-App: Google Playstore, Apple Appstore Der Ernst Klett Verlag empfiehlt diese App für Grundschüler zwischen 6 und 8 Jahren. Wenn man am Ende einer Übungseinheit eine Mailadresse angibt, erhält man sogar eine Auswertung. Die App bietet pro Quartal acht Übungen, sprich 32 unterschiedliche Hausaufgabeneinheiten, die sich auf die Lerninhalte der ersten Klasse spezialisieren. // Nutzung: kostenpflichtiger Download
Sofatutor: Google Playstore, Apple Appstore, Sofatutor bietet zwar eine gratis Testphase an, jedoch entfaltet sich das wirkliche Können der App erst in der bezahlpflichtigen Version. Mit über 42.000 Übungsaufgaben in allen Fächern und Klassenstufen (bis zum Abitur) findet man hier wirklich auf jede Frage eine Antwort. Braucht man jedoch zusätzliche Erklärungen, bietet der 24/7 Lehrer-Chat eine Lösung für einen direkten Schüler-Lehrer Austausch. Hier geht’s zum Sofatutor-Beitrag. // Nutzung: kostenpflichtiges Monats-Abo
*(Affiliate) Links, die mit einem Sternchen versehen sind, sind externe Verlinkungen und beinhalten eine persönliche Empfehlungen von mir und enthalten Werbung.
Eine Checkliste für die Hausaufgaben findest du bei Katrin – klick dich gerne mal in ihren Blog Hausaufgabenfit.de
Mit Klett lernen meinen Kinder in der Schule auch – da stöbere ich dich gleich mal nach Materialien für zuhause.