Mist, schon wieder vergessen das Taschengeld zu bezahlen. Schnell ist ein Reminder im Kalender gesetzt. Gibt es aber darüber hinaus noch Taschengeld-Regeln, die wir als Eltern einhalten sollten? Ich habe mich auf die Suche begeben und 11 Regeln für Eltern und Kinder zusammen getragen. Viel Spaß!

Warum ist eigenes Geld wichtig?
Irgendwann – bei uns war das mit ca. fünf Jahren – kommt immer häufiger die Frage „Darf ich das kaufen?“, „Ich will die Zeitschrift dort haben“, … Ich kann nicht täglich hier eine Zeitschrift kaufen, da eine Puppe, hier ein Büchlein und da eine Süßigkeit. Schnell war klar, dass die Kinder den Wert von Geld mitgeteilt bekommen mussten. Neben den Erklärungen, was denn teuer, billig und günstig sei, haben wir auch über das Thema Konsum gesprochen. Wir haben uns im Supermarkt und Einkaufszentren stets die Preisschilder angeschaut, den Vergleich zu anderen Produkten und Preisen geübt und erklärt.
Stolz wie Bolle
Jebba musste schmerzlich feststellen, dass das Gummitier für 2,99€ vom Kiosk nach 2 Stunden Spielzeit bereits kaputtging. Während eine LEGO Überraschungstüte für 3,89€ praktisch für ewig hielt und ihm länger Freude bereitete (noch heute). Die 3€ hatte er bereits ausgegeben, sodass er sein Taschengeld aus zwei Taschengeld-Zyklen sparen musste, um genug Geld für das LEGO Tütchen zu haben. Die Freude war aber umso größer und vor Stolz wäre die Brust fast geplatzt, als er sich seinen Mini-Wunsch selbst erfüllte.
Damit meine Kinder statt Gummitiere häufiger zur nachhaltigen Geldausgabe greifen, habe ich ein spannendes Buch mit ihnen gelesen. Erfahre mehr dazu im nachfolgenden Abschnitt.
Meine 4 Finanz-Spar-Tipps
Ich habe bereits in meinem Beitrag zum Finanzbuch „Ein Hund namens Money“ von Bodo Schäfer über meine eigenen Spar-Ziele und Wege gesprochen. Mein Sohn und ich haben das Buch bei einem Krankenhaus-Besuch gemeinsam gelesen. Dabei geht es ganz grob gesagt darum, dass man seine Einnahmen (Einkommen, Taschengeld) in unterschiedliche Bereiche aufteilt. 40-20-20-10. 40% seines Einkommens nutzt man für seine „goldene Gans„, jeweils 20% gehen in die Traumdose, sodass man sich nach und nach kleine oder auch große Träume damit erfüllen kann und letztlich bleiben einem 10% zur freien Verfügung.
DIY-Tipp: Erstelle aus alten Bilderrahmen hübsche Spardosen um die eigenen Träume nicht aus den Augen zu verlieren!
Für die verbliebenen 4€ nutzen wir die Schulranzen-Geldbeutel. Hier haben sie eine Übersicht über ihr eigenes Vermögen und müssen es nicht unnötigerweise in der Hosentasche mitführen. Die praktische Umhängeschlaufe bei den Scout Brustbeuteln* ermöglicht einen sorgenfreien Transport des Geldes. Als Schüler hat man auch genügend Platz für den Schülerausweis, seinen Büchereiausweis und ggf. auch Geldscheine.


Bienchen (6 Jahre) bekommt auch schon 0,50€ pro Woche und managt ihr Geld im Geldbeutel von Scout. In jedem Fach sind ihre Münzen akribisch nach Wert sortiert und auch die Scheine haben an der langen Seite ihren festen Platz.
Die wichtigsten Taschengeld-Regeln im Überblick
Es darf nicht passieren, dass ich das Auszahlen der Taschengeldbeträge vergesse. Ich erwarte ja schließlich auch vom Arbeitgeber eine pünktliche Zahlung meines Gehalts. Was man als Eltern also noch beachten muss, fasse ich hier kurz und knapp zusammen:
- Gemeinsam sollte man sowohl den Auszahlungsrhythmus als auch -zeitpunkt festlegen
- Das Taschengeld muss unaufgefordert ausgezahlt werden
- Das Taschengeld ist nicht an das Kindesverhalten gekoppelt und muss unabhängig davon ausgezahlt werden
- Die vereinbarte Summe ist ebenfalls nicht an Leistungen (Haushalt, Schule) gekoppelt
- Ist man vom Kindesvater oder der Mutter getrennt, dann sollte das Kind nicht doppelt so viel Taschengeld bekommen. Die Eltern sollten an einem Strang ziehen.

- Nebenjobs und Zusatzzahlungen (Oma und Opa) zählen als separate Einnahmequelle
- Wie das Kind sein Geld ausgeben möchte, ist ganz ihm überlassen (Ausnahme gefährlicher Kategorien wie Alkohol, Zigaretten, etc.)
- Ausgaben-Kategorien müssen vorab vereinbart werden (Kleidung, Lebensmittel, Schulsachen gehören nicht zur Ausgabenkategorie Taschengeld).
- Ausnahme-Regelungen: Wünscht sich das Kind eine teure Option (spezielle Sneaker, Kosmetika) dann trifft man eine Sonder-Vereinbarung wobei das Kind die entsprechende Differenz zum „Normalbetrag“ selbst leisten muss.
- Man selbst sollte ein entsprechendes Ausgabenverhalten vorzeigen, denn wir sind die Vorbilder. Geben wir mehr Geld aus, als wir haben, zeigt es dem Kind ein grenzenloses Konsumverhalten.
- Sollte es mal dazu kommen, dass dein Kind pleite ist, dann sollte man es in den Arm nehmen und über die Alternativen und Konsequenzen sprechen und den Lernprozess aufweisen.
Die große Taschengeld-Tabelle
Die Auszahlung des Taschengelds sollte natürlich auch an die eigenen finanziellen Möglichkeiten gekoppelt sein, weshalb ich hier die Empfehlungen der Plattformen t-online.de und Eltern.de mittels einer Spanne dargestellt habe. Gerade am Anfang sollte man das doch sehr ungreifbare Thema „Geld“ physisch und wöchentlich regeln. Mit der wöchentlichen Auszahlung wird das Thema greifbarer.
Auch zu viel Taschengeld kann kritisch sein. Das Kind lernt dann nur schwer, den Wert gewisser Dinge richtig einzuschätzen. Auch wird es nur schwer in die Lage kommen, nicht genug Geld für etwas zu haben und dafür sparen zu müssen. Je mehr und häufiger es sich was leisten kann, desto höher steigt der Konsumwunsch.
Die ideale Einnahmen- und Ausgabenkontrolle
3,99€ soll das Lego Heft kosten? Dann ist es wichtig zu wissen, wie viel Geld im Sparschwein steckt, wie viel man zur Verfügung hat und was man eigentlich damit vor hat. Steht ein größerer Wunsch auf dem Plan und es bedeutet, dass ein Sparplan her muss?

Der Pannenservice
Oh, oh…das Taschengeld ist ausgegeben oder verliehen? Das gekaufte Produkt oder die Zeitschrift schon kaputt oder öde? Spreche mit deinem Kind über das Verhalten, über Wertigkeit und Merkmale, wie man die Wertigkeit der Dinge vor dem Kauf schon feststellen kann. Aber Sätze wie, „hab ich dir doch gesagt“, solltest du vermeiden – das führt zu nichts…
Viele Schülerplaner haben eine integrierte Leihen und Geliehen-Tabelle und das aus gutem Grund. Es kann nämlich sein, dass dein Kind sich Geld von Klassenkameraden leiht oder sein eigenes Taschengeld verleiht. Vertraue darauf, dass dein Kind es selbst geregelt bekommt und unterstütze, wenn es um Hilfe bittet.
Gibst du deinem Kind schon eigenes Geld?




So geht es spielerisch:
*Bild-Daten teilweise von Canva.com Pro // Artikel könnte eine Produkt-Empfehlung enthalten
Jetzt muss ich glatt das Taschengeld erhöhen, lag unterhalb der Tabelle 😊
Ich gebe auch 2€ pro Woche und meine Tochter ist in der 2. Klasse
Prima:-)